Erfurt – 25 Jährige macht Hobby zum Beruf. Zum 1. Juli 2015 startete die Idee für eine attraktivere Zukunft für Reitsportbetriebe in Ostdeutschland. Der Wille der Gründerin, Juliane Schmoll, die Branche gerade in den ostdeutschen Bundesländern zu unterstützen, besser und lukrativer wirtschaften zu lassen, prägt seither die tägliche Arbeit der DLV | Dienstleistungsvereinigung der Pferdebranche. Der Grund Ihres Antriebes überrascht: 2012 kam die Inhaberin zum viel diskutierten Reit- und Therapiehof Kinderleicht e.V. nach Stotternheim. Der Verein kämpfte 3 Jahre lang um seine Existenz, als die Stadtverwaltung Erfurt dessen Grundstücke beschlagnahmte und letztendlich zurück eroberte. Neben zahlreichen Helfern, setzte sich Juliane Schmoll seit Ende 2012 aktiv für die Rettung des Vereines ein. Sie entwarf Konzepte, nahm Termine mit Politik und Verwaltung wahr und gründete schließlich den Förderverein des Erfurter Reitsports. „Ich wollte vieles besser machen und endlich eine Lobby für den Reitsport in Erfurt schaffen. Es traf mich wirklich sehr, mit welcher Unverfrorenheit die Stadt gegen den Verein und die Leistung derer die sich täglich ehrenamtlich für den Verein einsetzten, vorging.“ Der Verein fand seine Rettung in letzter Sekunde im alten Hengstdepot in Stotternheim. Ein halbes Jahr lang sanierten Mitglieder und Freiwillige die alten Stallungen, welche heute für bis zu 15 Pferde Platz bietet.
Juliane Schmoll war zu diesem Zeitpunkt Angestellte in einer Verlagsgesellschaft in Erfurt. Der Wunsch sich selbständig zu machen, die Leidenschaft für den Reitsport mit dem Wissen in Werbung und Marketing zu verbinden, hegte sie schon sehr lange, so die Kommunikationswirtin. Ihr Ziel hat sie nun fest im Blick: Einen Ansprechpartner für Betriebe und Reitvereine, Sportler und Berufsreiter sowie Therapeuten und Tierärzte, zu bieten. „Ich möchte jemanden sein, der diese Aktivisten unterstützt und Ihnen Kosten- und Zeitersparnisse verschafft. Die Branche muss mit der Zeit mitgehen und kommt auch um moderne Kommunikationsinstrumente nicht mehr herum. Bundes- und Landesverbände stecken dahingehend selbst noch in den Kinderschuhen. Da fehlt ein Ansprechpartner mit Leidenschaft und Erfahrung.“
Seit Juli 2015 steht die DLV – Die Dienstleistungsvereinigung der Pferdebranche den Betrieben zur Verfügung. Ihr Leistungsspektrum umfasst Beratungstätigkeiten für die Bereiche Werbung, Finanzen und Einkauf. Sie hilft den Betrieben, sich attraktiver am Markt zu präsentieren, konzipiert Webseiten und ganze Kommunikationskonzepte. Unterstützung erhält sie aus einem breiten Netzwerk an Dienstleistern wie Programmieren, Grafikern und Vermögensberatern.
Aber das ist wohl noch nicht alles. „Ich habe so viele Ideen und noch so viel vor“, sagt Sie. In den Startlöchern stehen ein Sammel-Futtermittelportal, mit dem Hintergrund einer Einkaufsgemeinschaft, sowie die Schaffung eines Netzwerkes zum besseren Austausch zwischen den Betrieben. „Ich möchte, dass die Branche wieder enger zusammenrückt. Das wir wieder verstehen, dass man nur gemeinsam Erfolge erzielt und gegenseitig voneinander profitieren kann und muss, damit die Branche langfristig wirtschaftlicher arbeiten kann.“
Und dann ging alles ganz schnell. Die Gründerin schloss sich der Xing -Gruppe „Pferde Connection“ an und wurde herzlich empfangen. Einige Tage später telefonierte sie mit einer der Moderatorinnen der XING -Gruppe und wurde prompt zum „Reiterstammtisch bei den Tafelfreunden“ nach Mallorca eingeladen. Nach langen Überlegungen fasste sich die Gründerin mit enormer Flugangst ein Herz und sagte zu.
So ging es am 25.09.2015 in den frühen Morgenstunden auf zur warmen Insel. Am selben Abend und einigen verfahrenen Kilometern, stand sie da und wurde auch gleich ganz herzlich von Kirsten Fleiser umarmt. „Schön das du hier bist! Hast du gut her gefunden?“. „Diese Herzlichkeit einem völlig fremden Menschen gegenüber war wie ein warmer Kakao an einem verregneten Herbsttag“, meinte Juliane. Einen Sekt und ganz viele Küsschen links und rechts später, stand sie inmitten einer Gruppe völlig verschiedener Menschen, verschiedenen Alters und Sprache. Und dann war da noch ein Pferd. Kirsten Fleiser ist zertifizierte Dual-Aktivierungs-Trainerin und gab ganz erfrischend nach „kölscher Art“ Einblicke in die Equikinetic und energetischer Therapie an dem kleinen Hengst. Der stand dann auch ganz ruhig da und interessierte sich nicht mehr im geringsten für den riesen Heuberg vor ihm. „Kirsten schloss die Energiekreisläufe im Pferd und auf einmal stand der Hengst ganz tiefenentspannt da“, berichtet Juliane.
Der Vorführung folgte ein ganz wunderbarer, intellektueller und herzlicher Austausch mit pferdeverrückten Menschen, die alle in die gleiche Richtung blickten: Tierschutz. „Und da wurde ich euphorisch“, meint Juliane. Als Kind hat sie sich mit Hunden Zwieback geteilt, in den ersten Ferien fuhr sie bei ihrer Oma im Tierschutzauto mit und half beim Einfangen und dem Kastrieren von Katzen und Hunden. In den späteren Ferien stand sie als Praktikantin oft in der Tierklinik, oder besuchte mit Hunden Altersheime. Tierschutz stand für Sie schon immer im Vordergrund. Die Liebe zum Pferd kam schon im Kindesalter, danach folgten harte Ausbildungsjahre im Sattel in den Disziplinen Springen und Dressur. Heute ist sie selbst mit für 15 Pferde verantwortlich und gibt Reitunterricht. Die Turnierjahre hatte sie eigentlich hinter sich gelassen, dennoch fördert sie selbst die Kinder und Jugendlichen im Verein. „Ich glaube, dass der Reitsport an sich in den letzten Jahren immer mehr an Akzeptanz und Eleganz verloren hat. Da sind Totilas und Co. nur ein kleiner Beitrag gewesen. “ Ihrer Meinung nach fängt Tierschutz bzw. tierschutzwiedriges Verhalten schon in den untersten Klassen an. Kaum einer weiß, ob der Sattel oder das Zaumzeug passt, geschweige denn, wie es richtig angebracht und verschnallt wird. „Auf Turnierplätzen wird einem übel.“ Doch wo fängt man an? – Warum nicht auf Mallorca?
Zwei Tage später fand sich Juliane auf einem Gnadenhof für ältere und abgeschobene Pferde wieder. Auch hierhin ist sie der Einladung von Kirsten Fleiser gefolgt. Die Mallorca Hopeline gibt mit einer ganz hingebungsvollen und herzerwärmenden Art und Weise Pferden eine zweite Chance. Kirsten Fleiser nahm sich die Zeit und zeigte der Stallbetreiberin, wie Sie mittels Equikinetic die älteren Pferde ganzheitlich an der Longe trainieren kann. Ganz fix wurden Kegel und Dual-Gassen angeordnet. Zunächst konnte sich jeder selbst ein Bild von der Einwirkung der Halfter und der Longe machen, in dem er selbst longiert wurde. Ziel der Equikinetic ist eine gleichmäßige, konstante Beanspruchung der Pferdemuskeln in bestimmten Intervallen. Mehr dazu erfahrt ihr hier.
Zwei Flüge und 83 Panikattacken später ist Juliane zurück und der Alltag ist wieder eingekehrt. „Es war eine wundervolle Erfahrung und ich bin sehr froh, dass ich diese wahr genommen habe. Also „vernetztwerkt“ euch mit der Pferde Connection Gruppe auf Xing und profitiert von wirklcih fachkundigen Inhalten, tollen Webinaren und netten Leuten!“, meint die Gründerin.